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15. August 2022Jeder kennt das Gefühl schlecht oder unruhig geschlafen zu haben, dies ist aber noch lange keine Schlafstörung. In der Regel entwickelt sich nach den ersten 6 Monaten nach der Geburt ein stabiler Rhythmus zwischen Schlafen und Wachsein. Nach dieser Zeit schlafen Kinder, die in der Nacht aufwachen, normalerweise problemlos ohne die Hilfe ihrer Eltern wieder ein. Das Schlafverhalten der Kinder ist von den unterschiedlichen Entwicklungsphasen des Kindes abhängig. So stellt sich bei Babys bis zum zwölften Monat ein Schlaf-Wach-Rhythmus ein, wobei die Schlafperioden aufgrund der Nahrungsaufnahme und des Wachstums kürzer aber häufiger sind. Kinder im Alter von 3-4 Jahren haben in den meisten Fällen noch Schwierigkeiten beim Zubettgehen oder Einschlafen und benötigen noch die Unterstützung und Nähe ihrer Eltern. Albträume, Sprechen im Schlaf, Schlafwandeln, Schlaftrunkenheit wie auch der Nachtschreck sind bei Kindern im Vor- und Schulalter zu beobachten.
Von Schlafstörungen spricht man erst bei Kindern ab 12 Jahren, bei denen über einen längeren Zeitraum eine Ein- und Durchschlafstörungen, Aufwachstörungen oder Schläfrigkeit/Tagesmüdigkeit beobachtet wurde.
Von Einschlafstörungen spricht man bei Kindern ab 12 Monaten, die nur mit aufwendiger Hilfe der Eltern (z.B. Herumtragen oder Herumfahren) einschlafen können oder in einem Monat an mehr als 5 Nächten in der Woche länger als 30 Minuten zum Einschlafen brauchen.
Von Durchschlafstörungen spricht man bei Kindern ab 12 Monaten, die in einem Monat in mehr als 5 Nächten 3-mal oder öfter aufwachen und Hilfe beim Wiedereinschlafen benötigen.
Was können die Gründe für Schlafprobleme sein?

Aufregung, Stress und emotionale Probleme
Wenn Kinder abends Schwierigkeiten haben, zur Ruhe zu kommen, hängt das oft einfach damit zusammen, dass der Tag besonders aufregend war und die Eindrücke erst verarbeitet werden müssen. Lassen Sie ihr Kind nicht allein, sondern nehmen Sie es auf dem Arm und unterstützen Sie bei Themen wie z.B. Zähneputzen und Pyjama anziehen. Denn die Kinder sind zum Teil so ausgelaugt und überfordert und brauchen ihre volle Zuwendung.
Schon bei sehr jungen Kindern können auch emotionale Belastungen – Stress in der Familie, Familienzuwachs, oder andere größere Veränderungen wie z.B. Umzug – den Schlaf empfindlich stören. Emotionaler Stress oder Ängste entstehen auch im Kindergarten und in der Schule. Aus diesem Grund sollten Sie sich abends ausreichend Zeit für ihr Kind nehmen, ein offenes Ohr für es haben und darauf achten das es zur Ruhe kommt. Beobachten Sie das Verhalten ihres Kindes und halten Sie eventuell Rücksprache mit den Betreuungspersonen, wenn sie Probleme in Kita oder Schule als Ursache für die Schlafprobleme vermuten.
Körperliche Beschwerden können Kinder um den Schlaf bringen
Schläft Ihr Kind auf einmal nicht mehr durch oder wacht plötzlich nachts auf, dann könnte es auch an akuten Krankheiten, Schmerzen und Fieber liegen. Beispielweise eine Mittelohrentzündung oder Schwellungen der Atemwege sind nicht auf den ersten Blick zu sehen aber äußerst schmerzhaft. Lassen Sie sich bitte in solchen Fällen von einer kinderärztlichen Praxis berate. Denn das kranke Kind benötigt viel Schlaf um schnell wieder gesund zu werden.
Auch bei dauerhaften Schlafproblemen können organische Ursachen, wie zum Beispiel chronische Erkrankungen, bei Kindern häufige Allergien oder eine Verengung der Atemwege dahinterstecken. Auch Kinder, die in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind und ihre Schlafposition nicht verändern können, wachen unter Umständen häufiger auf
Äußere Faktoren können das Ein- und Durchschlafen erschweren
Äußere Faktoren wie Lärm, Licht, zu hohe Zimmertemperatur, aber auch koffeinhaltige Getränke oder zu schwere Mahlzeiten am Abend können in jedem Alter den kindlichen Schlaf empfindlich stören. Auch Fernsehen und Computerspiele – vor allem kurz vor dem Zubettgehen – wirken sich als „äußere Schlafstörer“ negativ auf das Schlafverhalten von Kindern aus.
Mit zunehmendem Alter treten rhythmusbedingte Schlafprobleme in den Vordergrund
Bei älteren Schulkindern und im Jugendalter bereiten häufig eher die Schlafenszeiten als der Schlaf selbst Probleme. Viele Kinder leiden unter dem frühen Schulbeginn, der ihrem natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus zuwiderläuft. Besonders von Teenagern weiß man heute, dass sich ihre Schlafphasen auch aus biologischen Gründen nach hinten verschieben, sie also abends später müde werden und morgens länger schlafen würden – wenn sie denn könnten. Der frühe Schulbeginn lässt dies jedoch normalerweise nicht zu, so dass viele Jugendlichen unter chronischem Schlafmangel leiden. Dies umso mehr, wenn an den Wochenenden der Schlaf-Wach-Rhythmus dann ganz aus den Fugen gerät. Da helfen allenfalls kurze Tagesschläfchen und – auch wenn es schwer fällt – möglichst konsequente Zubettgehzeiten. Kleinere Abweichungen am Wochenende bringen nicht gleich alles aus dem Rhythmus, aber größere „Ausreißer“ sollten die Ausnahme sein.
Bei dauerhaften Problemen oder starker Belastung ist ärztlicher Rat gefragt
Wenn Ihr Kind – gleich welchen Alters – über längere Zeit Probleme mit dem Schlafen hat, sollten Sie nicht zögern, ärztlichen Rat einzuholen. Denn anhaltende Schlafprobleme neigen dazu, sich zu verselbstständigen und können die Entwicklung und Gesundheit Ihres Kindes beeinträchtigen.
Auch wenn weniger das Kind als vielmehr Sie selbst oder die ganze Familie unter den Schlafproblemen leiden und sie den Familienalltag belasten, sollten Sie sich an Ihren Arzt oder Ihre Ärztin wenden. Denn mit fachlicher Unterstützung können Sie vermeiden, dass die Schlafprobleme Ihres Kindes zu einem Teufelskreis neuer Probleme und Belastungen führt.